In diesem Jahr feiert der Theaterverein KiNi Kultur ein ganz besonderes Jubiläum: das 10-jährige Bestehen!
Am 05. Oktober 2024 feierte der Theaterverein dann auch die mit Spannung erwartete Premiere der Komödie „Und ewig rauschen die Gelder“ von Michael Cooney. Diese aberwitzige Verwechslungs- und Verwandlungskomödie entführte das Publikum in eine Welt voller Überraschungen, Situationskomik und schlagfertiger Wortspiele. Die Aufführung, die mitten aus dem Leben gegriffen scheint, sorgte für zahlreiche Lacher und begeisterte die Zuschauer von der ersten bis zur letzten Minute. Die talentierten Schauspielerinnen und Schauspieler des KiNi Teams brillierten in ihren Rollen und schafften es, die komplexen Verwicklungen der Handlung mit Bravour zu meistern. Die Kombination aus cleveren Dialogen und unerwarteten Wendungen hielt das Publikum in Atem und sorgte dafür, dass garantiert kein Auge trocken blieb. In der packenden Geschichte um Erich Plötz, verkörpert von Christian Kerschl, begegnen wir einem Mann, der in einem Netz aus Lügen gefangen ist. Als Sozialamtsbetrüger hat er sich zum „König der Lügen“ erhoben, indem er eine Vielzahl erfundener Personen und erschlichener Hilfeleistungen kreiert. Sein skrupelloses Handeln kennt keine Grenzen: Er belügt nicht nur seine Frau, sondern zieht auch seine Mitmenschen in seine betrügerischen Machenschaften hinein. Die Fassade, die er aufrechterhält, beginnt jedoch zu bröckeln, als die Last seiner Lügen unerträglich wird. Er beschließt, dem ganzen ein Ende zu setzen. Dabei lässt er einen frei erfundenen Hilfeempfänger „sterben“ – ein Wendepunkt, der ihn in das Chaos führt. Der Weg in ein Leben ohne Lügen gestaltet sich für Erich als langwierig und chaotisch. Wird er den Mut finden, die Wahrheit zu sagen und sich den Herausforderungen eines ehrlichen Lebens zu stellen? Christian Kerschl bringt die komplexe Figur des Erich Plötz mit einer beeindruckenden Mischung aus Charme und innerem Konflikt zum Leben. Marina Plötz, die Ehefrau von Erich, verkörpert von Carmen Nehr, ist eine Frau voller Liebe und Vertrauen, die ahnungslos in das Netz der Lügen ihres Mannes verstrickt ist. Obwohl sie eine spürbare Wesensveränderung bei Erich bemerkt, interpretiert sie seine geheimnisvollen Verhaltensweisen falsch und vermutet, dass er andere zwischenmenschliche Neigungen verfolgt. Diese Unsicherheit führt sie dazu, professionelle Unterstützung in Anspruch zu nehmen. In ihrer Verzweiflung wendet sich Marina an Dr. Meindl, einen unkonventionellen Partnerschaftsmoderator, gespielt von Christian Illner. Mit seinem Motto „Lassen Sie es raus“ ermutigt Dr. Meindl Marina dazu, ihre Ängste und Fragen offen auszusprechen. Dabei setzt er auf schamanische und akrobatische Übungen, um ihr zu helfen, ihre Emotionen zu verarbeiten und Klarheit über ihre Beziehung zu gewinnen. Wird Marina letztendlich die Wahrheit über Erich herausfinden? Und wie wird sich ihr Leben verändern, wenn die Lügen ans Licht kommen? Harry Klein, dargestellt von Fabian Kilger, ist der Freund und Untermieter von Erich Plötz. Als ehrlicher Schuhverkäufer findet sich Harry unfreiwillig in das Lügennetz seines Freundes verstrickt. Trotz seiner gutmütigen Natur und seiner Loyalität zu Erich wird er zum Mitwisser und Unterstützer in einem Spiel, das er nicht ganz versteht. Harry ist fest entschlossen, seine Freundin Lisa Maier, gespielt von Maria Tremmel, zu heiraten. Doch während er sich auf die bevorstehende Hochzeit vorbereitet, wird er immer mehr in die chaotischen Machenschaften seines Freundes hineingezogen. Erichs ständige Abwesenheit und sein kreativer Umgang mit der Wahrheit lassen Harrys Pläne ins Wanken geraten. Lisa, die sich zunehmend Sorgen um Harry macht, beschließt, ihn in der Wohnung zu besuchen, um Klarheit über seine Abwesenheit zu erhalten. Doch anstatt Antworten zu finden, landet sie mitten im Verwirrspiel um Erich und dessen erfundene Identitäten. Die Situation eskaliert und bringt nicht nur Harrys Beziehung zu Lisa auf die Probe, sondern auch seine Freundschaft zu Erich. Fabian Kilger bringt die naive und gleichzeitig charmante Seite von Harry zum Leben – einen Mann, der zwischen seinen eigenen Lebensplänen und den Lügen seines Freundes hinund hergerissen ist. Die Dynamik zwischen Harry, Lisa und Erich sorgt für humorvolle sowie dramatische Momente und zeigt auf eindrucksvolle Weise, wie schnell man in ein Netz aus Lügen geraten kann – selbst wenn man es gut meint. Und wird die geplante Hochzeit trotz aller Widrigkeiten stattfinden? Franz Wanninger, dargestellt von Andreas Decker, ist ein Außendienstmitarbeiter, der ohne es zu ahnen, die geplante Hochzeit crashen könnte. Er hat im Auftrag seiner Amtsleiterin, Frau von Korff (gespielt von Evi Langner), eine vermeintlich einfache Aufgabe zu erledigen: Er soll die Unterschrift des Mieters Klaus Specht im Hause von Erich Plötz einholen. Doch was als Routineauftrag beginnt, entwickelt sich schnell zu einem chaotischen Abenteuer. Franz wird ungewollt in das Verwirrspiel um die erfundenen Hilfeempfänger von Erich hineingezogen. Seine gutmütige Art und sein Bestreben, die Aufgabe zu erfüllen, machen ihn zum perfekten Opfer für die Lügen und Intrigen, die sich um ihn herum entfalten. Um sich in dieser stressigen Situation zu stärken, greift er dankbar auf die angebotenen flüssigen Köstlichkeiten zurück – eine Entscheidung, die ihm kurzfristig Erleichterung verschafft, aber auch zu unerwarteten Komplikationen führt. Die Situation eskaliert abrupt, als Frau von Korff plötzlich auftaucht. Ihre Anwesenheit bringt nicht nur Franz aus dem Konzept, sondern zieht sie selbst direkt in den Strudel der Irrungen und Verwirrungen hinein. Während sie versucht, die Kontrolle über die Situation zurückzugewinnen, sieht sich ihr Amt mit Vorwürfen der unterlassenen Prüfungen und Kontrollen konfrontiert. Doch Frau von Korff ist nicht bereit aufzugeben. Mit einem kreativen Einfall versucht sie, das Chaos zu nutzen und einen Ausweg aus der misslichen Lage zu finden. Andreas Decker bringt Franz' naiven Optimismus und seine Entschlossenheit zum Ausdruck, während Evi Langner als Frau von Korff mit einer Mischung aus Autorität und Improvisationstalent glänzt. Wird es Franz und Frau von Korff gelingen, das Durcheinander zu entwirren und ihre Ziele zu erreichen? Und welche Rolle spielen dabei die Lügen von Erich Plötz? Die Dynamik zwischen diesen Charakteren sorgt für spannende Wendungen und humorvolle Momente in dieser fesselnden Geschichte. Zu allem Überfluss mischt sich dann auch noch Sandra Reichenberger, dargestellt von Katharina Knon, als engagierte Mitarbeiterin der Familienfürsorge ein. Sie wird in das chaotische Geschehen um Harry Klein und die Verwirrungen rund um Erich Plötz mit hineingezogen . Sie kommt mit dem festen Vorsatz, Harry in seiner vermeintlich schweren Zeit vollumfänglich zu unterstützen. Mit ihrer Erfahrung und Motivation möchte sie ihm helfen, doch Harry hat ganz andere Sorgen und möchte auf ihre Unterstützung verzichten. Sandra ist eine optimistische und hartnäckige Persönlichkeit, die sich nicht so leicht entmutigen lässt. Trotz Harrys Widerstand bleibt sie entschlossen, ihm beizustehen und ihm Fotos: Norbert Neuhofer 40 Freie Zeit Freie Zeit 41 zu zeigen, dass er nicht allein ist. Ihre unerschütterliche positive Einstellung bringt frischen Wind in die Geschichte und sorgt für humorvolle Momente, während sie versucht, Harry aus seiner selbstgewählten Isolation zu holen. Herr Selig, gespielt von Karl Kunst, ist der Vertreter des Bestattungsunternehmens Selig. Er tritt in die Geschichte ein, als er den vermeintlich verstorbenen Harry abholen möchte. Mit einer bemerkenswerten Gelassenheit und einem unerschütterlichen Auftreten bringt er zusätzliches Chaos in die bereits verworrene Situation. Sein Firmenmotto „Selig währt am längsten“ spiegelt seine ruhige Art wider und sorgt dafür, dass er auch in den turbulentesten Momenten einen kühlen Kopf bewahrt. Und dann ist da noch Georg. Georg Plötz, dargestellt von Günter Kellermeier, ist der Onkel von Erich und arbeitet als Hausmeister im örtlichen Krankenhaus. Mit seinem ehrenwerten Job verdient er sich etwas zu seiner Rente hinzu, doch hinter dieser Fassade verbirgt sich eine dunkle Seite. Georg hat eine interessante, wenn auch fragwürdige Geschäftsidee, die auf den Schwindeleien seines Neffen Erich basiert. Gemeinsam haben sie ein System entwickelt, bei dem Erich die ausgestellten Rezepte für seine erfundenen Hilfesteller seinem Onkel zur Verfügung stellt. Georg nutzt diese Rezepte, um diese Sachen zu verkaufen und sein Lager im Haus von Erich immer weiter auszubauen. Während er charmant und gutmütig durch das chaotische Geschehen navigiert, bleibt die Frage im Raum, ob sein geheimes Verkaufslager nicht irgendwann entdeckt wird. Trotz seiner krummen Geschäfte hat er eine gewisse Loyalität gegenüber Erich und versucht, ihm in seinen Schwierigkeiten beizustehen – auch wenn das bedeutet, dass er selbst in Schwierigkeiten gerät. Die Dynamik zwischen Georg und den anderen Charakteren sorgt für spannende Wendungen und humorvolle Momente. Wird es Georg gelingen, sein geheimes Geschäft am Laufen zu halten, während das Chaos um ihn herum immer größer wird? Und wie lange kann er seine dunkle Seite vor den anderen verbergen? Günter Kellermeier bringt mit viel Witz und Charisma Leben in die Rolle des Georg Plötz und trägt damit zur Komplexität der Geschichte bei. Die Inszenierung besticht nicht nur durch ihren Humor, sondern auch durch die wieder liebevolle Gestaltung der Bühnenbilder und Kostüme, die das Geschehen perfekt untermalten. Die Zuschauer wurden in eine lebendige und amüsante Welt entführt, die sie für einen Abend den Alltag vergessen ließ.